Astronaut und Roboter proben gemeinsamen Weltraumeinsatz in der spanischen Wüste und im Mittelmeer
Wie die Zusammenarbeit von Astronaut und Roboter unter Weltraumbedingungen gelingen kann, untersucht das Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) gemeinsam mit internationalen Partnern im Projekt MOONWALK. Um den unwirtlichen Bedingungen auf anderen Planeten möglichst nahe zu kommen, testen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die im Projekt entwickelten Technologien in zwei analogen Simulationskampagnen: vom 15. bis 30. April 2016 in der Wüstenlandschaft von Río Tinto und vom 28. Mai bis 12. Juni 2016 in der Mittelmeerbucht von Marseille.
Ziel des MOONWALK-Projektes, das seit 2013 innerhalb des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Union im Bereich „Space Research“ gefördert wird, ist die Entwicklung und Erprobung von Zukunftstechnologien für Explorationsmissionen zu Mond und Mars. Unter der Koordination des DFKI Robotics Innovation Center erforschen die Projektpartner COMEX, EADS, LIQUIFER Systems Group (LSG), Space Application Services (SAS), NTNU Centre for Interdisciplinary Research in Space und Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA), wie Astronauten von Robotern bei der Erkundung planetarer Oberflächen unterstützt werden können. Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion zwischen Astronaut und Roboter, die – u.a. aufgrund des dicken Raumanzugs und der fehlenden bzw. reduzierten Schwerkraft, die den Astronauten relativ unbeweglich machen – eine große Herausforderung darstellt.
Das Robotics Innovation Center hat in MOONWALK die robotische Plattform YEMO für den Einsatz in Weltraumsimulationen sowie ein Interface, über das der Astronaut mit dem Roboter kommunizieren kann, entwickelt. Die Steuerung erfolgt über Gesten des Astronauten, welche bestimmte Kommandos erzeugen, die an den Roboter übertragen werden können. YEMO ist als Mikro-Rover konzipiert, der sowohl an Land als auch unter Wasser in schwierigem Gelände einsetzbar ist. Ausgestattet mit einer 360°-Kamera kann der Roboter seine Umgebung umfassend explorieren.
Bei einer zweiten Simulationskampagne vom 28. Mai bis 12. Juni tauchen Astronaut und Roboter in der Mittelmeerbucht der französischen Stadt Marseille ab, deren Meeresgrund der Beschaffenheit einer Mondlandschaft ähnelt. Die Unterwassertests sollen die Effekte der geringen Schwerkraft von Mondmissionen simulieren, welche die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zusätzlich erschweren könnten.
Quelle: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI